Der diesjährige Sommerkurs „Politische Theorie“ in Dubrovnik wird vom 9. – 13. September 2019 stattfinden und sich mit der zivilgesellschaftlichen Dimension des demokratischen Umgangs mit Migration auseinandersetzen. Der Zuwachs von Migration in den vergangenen Jahren hatte auch die Folge, dass Fragen der Zugehörigkeit, der Teilhabe und der Identität in vielen europäischen Gesellschaften neu ausgehandelt werden. Zivilgesellschaftliche Foren spielen bei diesen gesellschaftlichen Selbstverständigungsdiskursen eine zentrale Rolle und sind zugleich der Ort, an dem Migrantinnen und Migranten unmittelbar mit der Aufnahmegesellschaft interagieren. An der Zivilgesellschaft lassen sich somit auch die Bedingungen gelingender Integrationsprozesse beobachten.
Der Sommerkurs beschäftigt sich daher mit der Frage, welche Rolle zivilgesellschaftliche Akteure in modernen Migrationsgesellschaften spielen und welche Formen und Funktionen des zivilgesellschaftlichen Engagements sich finden lassen. Hiermit ist eine Vielzahl anderer Fragen verbunden: Wie lässt sich eine Zivilgesellschaft überhaupt definieren und wie ist ihre Rolle demokratietheoretisch einzuordnen? Welche Beispiele zivilgesellschaftlichen Engagements gibt es und worin unterscheiden sie sich – auch im vergleichenden Blick auf Europa? Welche Lernprozesse, aber auch welche Konflikte lassen sich beobachten? Gibt es auch „schlechte“ Formen des zivilgesellschaftlichen Engagements – etwa in Form von fremdenfeindlichen Initiativen – und wie ist ihnen zu begegnen?
Auf diese Fragen möchte der Sommerkurs eine Antwort finden, der unter der Leitung von Prof. Dr. Hans Vorländer (Dresden) und Prof. Dr. Nenad Zakošek (Zagreb) vom 09. – 13. September 2019 in Dubrovnik stattfinden wird. Die Teilnehmer setzen sich aus Hochschullehrern, Dozenten und Studierenden aus deutschen und kroatischen Universitäten und Forschungseinrichtungen zusammen. Die Dresdner Studierenden erhalten zudem die Möglichkeit, im Rahmen eines Kompaktseminares Leistungsscheine zu erwerben. Im Verlauf des einwöchigen Sommerkurses werden täglich mehrere Impulsreferate gehalten, an die sich eine interdisziplinär geführte Diskussion anschließt. Den studentischen Teilnehmerinnen und Teilnehmern soll dadurch ermöglicht werden, durch den unmittelbaren Austausch mit internationalen Wissenschaftlern unterschiedlicher Fachrichtungen ihre politikwissenschaftlichen Kenntnisse zu vertiefen. Der Tagungsort Dubrovnik bietet ihnen darüber hinaus die Gelegenheit, ihre wissenschaftlichen Erkenntnisse mit Einblicken in die europäische Kulturgeschichte zu verknüpfen.