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Deliberative Demokratie
Theorien der „deliberativen Demokratie“ haben in den USA und in Deutschland Anhänger gewonnen. Wird das Thema in Amerika oft mit der Diskussion um Rawls und dessen Konsenstheorie verbunden, so steht in Deutschland die Theorie von Habermas im Mittelpunkt des Interesses, wie sie dieser in „Faktizität und Geltung“ und in der „Einbeziehung des Anderen“ entwickelt hat. Die Theorie der deliberativen Demokratie sucht nach einer Synthese von liberaler und republikanischer Demokratie, welche die Einseitigkeiten dieser Demokratiemodelle vermeiden soll. Kommt in den liberalen Theorien die Teilhabe zu kurz, so können republikanische Theorien in der Gefahr schweben, zu viel Homogenität zu fordern und dem Pluralismus nicht genug Raum zu geben. Die deliberative Demokratie verspricht, Liberalismus und Republikanismus zusammenzuführen. In ihrem Mittelpunkt steht eine Theorie des öffentlichen Vernunftgebrauchs und einer anspruchsvollen Kommunikation. Während Rawls sich an den institutionellen Prozessen der Deliberation orientiert (Parlament, Verfassungsgericht), weitet sich der Horizont bei Habermas für die Foren und Arenen der außerparlamentarischen Öffentlichkeit. In ihnen soll sich eine kommunikative Macht bilden, die administrativen gegenübertreten kann.
Der Kurs soll nach den Chancen deliberativer Demokratie fragen. Bietet sie ein Konkurrenzmodell zu liberalen oder republikanischen Demokratiemodellen? Oder wären diese zu bevorzugen?
Deliberative Democracy
The course will focus on the issue of Deliberative Democracy. Theories of Deliberative Democracy in the USA and Germany have gotten many advocates and followers. In the United States this topic is often connected with discussions on John Rawls and his theory of consensus, whereas in Germany the focus of discussion is on Habermas’s theory developed in his works Faktizität und Geltung and Einbeziehung des Anderen. The Deliberative Democracy theory has been searching for a synthesis of liberal and republican democracy which should escape the biases of both models. Participation in the common (Teilhabe) comes off badly in liberal theories, while republican theories can be in danger due to demanding too much homogeneity and not giving enough space to pluralism. Deliberative Democracy promises to bring together liberalism and republicanism. A theory of the public use of reason and a theory of demanding communication lie at the very core of Deliberative Democracy. Unlike Rawls who was oriented towards the institutional processes of deliberation (a. g. parliament, constitutional court), Habermas has broaden the horizon for the forum and arenas outside the parliamentarian public. The communicative power - which could mount an opposition to the administrative power – should be built in these instances.
The Course will question the chances of Deliberative Democracy. Does it offer a competitive model to the liberal and republican democracy models? Or should the preference be given to the latter?